Mittwoch, 26. Dezember 2012

Die Straße - Cormac McCarthy



Es gibt nur wenige Bücher, die mich so gefesselt haben, wie "Die Straße" von Cormac McCarthy.
Wenn man sich für postapokalyptische Bücher interessiert, so wird man schnell auf eben dieses stoßen, denn es ist ein wahrer Meilenstein des Genres.
Erschienen ist es 2006 im rororo-Verlag, es umfasst 253 Seiten  und kostet 8,95 €

Die Geschichte:
Am Anfang des Buches findet man sich in der völlig Welt eines postapokalyptischen Amerikas wieder.
Die beiden Hauptprotagonisten des Buches, Vater und Sohn, sind beide kränklich und ausgehungert. Durch die Verwüstung gibt es keine Lebensmittel mehr, das Hab und Gut der Beiden passt auf einen Einkaufswagen, welchen sie immer die Straße entlang vor sich herschieben. Sie wollen gen Küste ziehen, in der Hoffnung, dort wieder Nahrung und Leben zu finden. Doch der Weg ist gefährlich und so durchlebt man mit Vater und Sohn sämtliche Widrigkeiten einer endzeitlichen Welt, deren Bewohner genauso zerstört sind, wie sie selbst.



Meine Meinung:
McCarthy schreckt nicht davor zurück, dem Leser sämtliche "Weltuntergangsromantik" zu zerstören - er zeigt, wie kalt und grausam die Abgründe der Menschen hervortreten, sobald man ihm nur die Lebensgrundlage entzieht.
"Die Straße" ist ein völlig nüchternes Buch: Vater und Sohn werden nie beim Namen genannt, die Sprache ist puristisch und knapp gehalten. Anführungszeichen werden bei Mono- oder Dialogen gar nicht verwendet.
Doch genau diese klare Einfachheit und diese absolute Kälte des Buches machen seine Faszination aus - man leidet jede Sekunde mit Vater und Sohn mit und schon bei den ersten Worten findet man sich selbst in der postapokalyptischen Szenerie wieder, man verfolgt Vater und Sohn, sieht ihnen über die Schulter, möchte schreien, wenn man die Gefahr erahnt, die die Beiden nicht spüren können, freut sich mit ihnen, wenn sie Glück haben. "Die Straße" ist für den Leser eine emotionale Achterbahn, die Geschichte rührt zu Tränen und zeigt gleichzeitig, wie klein und wertvoll ein Stück "Glück" sein kann.


"Die Straße" bekommt von mir


10 von 10 Sternen



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